Griffith, Kagan & Co.

Studien zu L-Lysin

Belege für die Wirksamkeit von Lysin bei Herpes

In Studien wurde der Zusammenhang zwischen den Aminosäuren L-Arginin und L-Lysin bezüglich der Vermehrung des Herpes simplex-Virus 1 untersucht.

Die Forscher entdeckten, dass eine Steigerung der Lysinkonzentration während einer Herpesinfektion hemmende Effekte auf die Vermehrung der Viren hat, während eine Erhöhung von Arginin die Vermehrung der Viren fördert. 

1. Bereits im Jahr 1952  konnten die Forscher Pearson, Lagerborg und Visser in einer in vitro Untersuchung bei mit Enzephalomyelitis*-Viren infizierten Mäusen, feststellen, das eine Konzentrationssteigerung der Amino-säure Lysin das Virus Wachstum stark mindert. 

*Eine Enzephalomyelitis ist eine entzündliche Er-krankung des zentralen Nervensystems, die meistens durch Viren hervorgerufen wird.

 

2. 1964 untersuchte Dr. Tankersley von der Richmond University den Aminosäurebedarf von Herpes-simplex-Viren in menschlichen Zellen.  Hierbei konnte er nach-weisen, dass eine hohe Konzentrationen von Arginin die Vermehrung von Herpes-simplex 1 Viren förderte. Wurde das Verhältnis der Aminosäuren Lysin und Arginin aber zu Gunsten des Lysin geändert, sprich es wurde erhöht, so hemmte dies die Virenvermehrung. Wurde anderseits die Gabe von Arginin erhöht, die Konzentration von Lysin blieb jedoch gleich, so vermehrten sich die Viren wieder stärker.

 

3. Weitere Ergebnisse folgten im Jahr 1970 durch Dr. A. S. Kaplan. Er fand heraus, dass die Herpes Viren für ihre Vermehrung ein Vielfaches an Arginin in Bezug zu Lysin benötigen und Lysin weiterhin die Verwertung des Arginins durch das Virus verhindern kann.

 

 4. An der UCLA School of Medicine wurde 1974 aufgrund der bislang erzielten Forschungsergebnisse durch Dr.  Christopher Kagan eine erste klinische Studie gestartet. 10 Patienten (8 Personen mit Lippenherpes und 2 Personen mit Genitalherpes) wurde bei ersten Anzeichen einer erneuten Infektion 290 mg Lysin verabreicht. Es kam einheitlich zu einer schnellen Rückbildung der Hautausschläge, ohne Hinweise auf Nebenwirkungen. 

 

 

5. 1978 veröffentlichten  Dr. Richard S. Griffith vom Wishard Memorial Hospital, Dr. Arthur L. Norins von der Indiana University und Dr. Kagan in der „Dermatologica“ die Ergebnisse einer Studie, welche die therapeutischen Wirkungen von Lysin auf den Herpes Erreger beschreibt. 

 

 

1. Proceedings of the Society for Experimental Biology and Medicine. (Journal) 1952 April; 79 (4): 571-3.
„Inhibition of mouse encephalomyelitis virus, in vitro, by certain nucleoprotein derivatives“
Visser DW , Lagerborg DL , Pearson He 
2. Journal of Bacteriology ® 1964 Mar; 87: 609-613. 
„Amino Acid Requirements of Herpes simples Virus in Human Cell.“
 Tankersley, Robert W., Jr. (Medical College of Virginia, Richmond). 
3. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 1970 Juli; 66 (3): 799-806.
„Synthesis of proteins in cells infected with herpesvirus, VI.“   Kaplan AS , Ben-Porat T .

45 Teilnehmer, die an Lippenherpes bzw. Genitalherpes litten, mieden während der Studiendauer argininhaltige Lebensmittel wie Nüsse und Schokolade und nahmen täglich die Dosis von 312-500 mg Lysin oral ein. 

Bei einem akuten Herpesschub wurde diese Menge auf 800 bis 1000 mg täglich erhöht. 

Für die meisten Probanden betrug die Studiendauer 6 Monate, einige Teilnehmer wurden bis zu 3 Jahre beobachtet. Nebenwirkungen des Mittels traten während der Studiendauer nicht auf.

 

Es handelte sich hierbei um eine offene Studie, d.h. Ärzte und Patienten kennen die Symptome, die Behandlung und die Ergebnisse, die nicht placebokontrolliert war.

 

Die Ergebnisse:

Gemessen wurden die Dauer der Infektion und die Häufigkeit der Rückfälle.

Die meisten Studienteilnehmer hatten während der Therapie weniger schwere und vor allem kürzere Herpesschübe, die Rückfallquote sank. Lediglich zwei Patienten  hatten nur geringfügige Verbesserungen, zwei weitere stellten keine Veränderung zum Positivem fest. 

Griffith, Norins und Kagan folgerten daraus, dass die Einnahme von Lysin eine Vermehrung der Herpesviren reduziert und daher die Infektionen positiv beeinflusst.

 

6. 1987 veröffentlichten Dr. Griffith und Teamkollegen in der „dermatologica“  eine weitere Studie zum erfolreichen Einsatz von L-Lysin gegen Herpes-Simplex-Infektionen.

Hierbei handelte es sich jetzt um eine doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Studie mit ins-gesamt 52 Teilnehmern. Die erste Gruppe mit 6 männlichen und 21 weiblichen Probanden erhielt über eine Dauer von 6 Monaten 3 mal täglich 1000 mg (also pro Tag insgesamt 3g)  L-Lysin. 

Die zweite Gruppe, bestehend aus 6 männlichen und 19 weiblichen Personen, erhielt ein Placebo.

 

Die Ergebnisse:

Am Ende der Studie hatte die mit L-Lysin therapierte Gruppe weniger HSV-Infektionen, diese waren in ihrer Ausprägung weniger schwer und deutlich kürzer.

Griffith und seine Teamkollegen schlossen daher, dass L-Lysin ein wirksames Mittel zur Vorbeugung und Linderung bei Herpes-simplex-Typ 1 Infektionen ist. 

 

Die Dosierung von 3 g Lysin täglich hat sich in der Griffith-Studie bei einer Herpes simplex 1 Therapie bewährt.

4. Lancet 1974 26. Januar, 1 (7848): 137.

Letter: Lysine therapy for herpes simplex.

Kagan C .

5. Dermatologica 1978; 156(5):257-67. 

„A multicentered study of lysine therapy in Herpes simplex infection.“

 Griffith RS, Norins AL, Kagan C

6. Dermatologica 1987; 

Success of L-lysine therapy in frequently recurrent herpes simplex infection. Treatment and prophylaxis..“

 Griffith RS, Walsh DE, Myrmel KH, Thompson RW, Behforooz A.


 


In klinischen Versuchsstudien mit ergänzenden Lysingaben zeigte sich eine Abnahme der wiederkehrenden Infektionen mit Herpes labialis. Die festgestellte Wirkweise  von Lysin basiert darauf, dass diese Aminosäure als Gegenpart zu Arginin, welches eine Rolle bei der Vermehrung der Herpesviren spielt, auftritt. Die Versuchsreihen arbeiteten mit erhöhten Konzentration von Lysin, gekoppelt mit verminderten Mengen an Arginin.